Tag 173: Anbau eines Briefkastens oder: Schrauben und Dübel im WDV-System

Ich bin ja handwerklich nicht ganz unbedarft (ich Frage mich, von wem ich das wohl geerbt habe...), aber es gibt doch noch immer wieder neue Erfahrungen.

Ich bin quasi mit Fischer-Dübeln aufgewachsen. Wann immer ich als kleiner Steppke neben meinem Vater gestanden habe, als er verucht hat als er fachmännisch irgendeine Schraube in der Wand befestigen wollte, hat er einen dieser kleinen grauen Dübel der Firma Fischer verwendet, die wohl wirklich jeder kennt.

Unser Haus hat ein WDV-System (Wärmedämmverbundsystem). Letztendlich ist das eine dicke Styroporschicht, die außen auf dem Mauerwerk sitzt und insgesamt 16 cm dick ist. Mit normalen Dübeln kommt man da also nicht weit, außer man verwendet für alles 20cm lange Schrauben...

Also habe ich mich im Baumarkt mal beraten lassen, wie man denn an der Außenwand mit einem solchen System irgendetwas montieren kann. Und siehe da: Die schlauen Ingenieure der Dübelhersteller haben sich natürlich bereits etwas einfallen lassen: Den WDVS-Dübel - welch' einleuchtender Name :-) Die Dübel sehen letztendlich aus wie ein riesiger Bohrer und es gibt ihn in unterschiedlichen Längen. Pro Dübel muss man allerdings ca. 1 EUR auf den Tisch legen.

 


Die Montage ist relativ einfach: Zunächst bohrt man mit einem Holzbohrer das Loch im Styropor vor. Damit verhindert man, dass der eigentliche Dübel zu viel Material verdrängen muss (er braucht ja Platz) und der Putz reisst oder ausbeult oder ähnliches. Dann dreht man langsam(!) den Dübel mit dem Akkuschrauber in die Wand. Da der Dübel wie ein Bohrer aufgebaut ist geht das sehr einfach. Aber Achtung! "Nach fest kommt ab". Man(n) sollte verhindern, dass der Dübel "durchdreht", denn dann verliert er seinen Halt im Styropor und ist nutzlos. Merke: "Mehr Power" ist also nicht immer gut! :-)

Die eigentliche Schraube schraubt man dann in den Dübel. Da die Schrauben je nach Größe teilweise sehr straff im Dübel sitzen, besteht auch hier wieder die Gefahr, dass der Dübel im Styropor durchdreht, daher kann man ihn außen mit zwei kleinen Stiften (Nägeln) so fixieren, dass er sich selbst nicht mehr drehen kann.

Und dann hält das wirklich Bomenfest! Nun gut: Für eine Markise o. ä. muss man sicher etwas anderes nehmen, aber einen Briefkasten, Lampen, etc. halten wirklich bombenfest.

Selbst die dickste Post wird den Briefkasten nicht mehr so schnell von der Wand reissen. Und unser Aldi-Briefkasten macht sich ganz gut am Haus. Ist jetzt sicher kein Highlight hinsichtlich Verarbeitung und Qualität, aber für knapp 30 EUR langt er erstmal. Schön kommt später :-)