Tag 97: Im Zeichen der Lüftungsanlage

Am Freitag wurden unsere Sanitär-Monteure auf eine andere Baustelle abgezogen, um dort kurzfristig auszuhelfen. Heute waren sie aber schon wieder vor Ort und es ist ordentlich voran gegangen: neben der Weiterarbeit an den Sanitärobjekten im OG stand der heutige Tag im Zeichen der Lüftungsanlage.

Luftverteiler

Wir bekommen ja eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL). Bei einer KWL wird Außenluft (Frischluft) zentral angesaugt und in die einzelnen Räume verteilt. Aus den Bädern und der Küche wird Luft abgezogen und nach außen befördert. Über einen Wärmetauscher wird dabei die kalte Außenluft vorgewärmt. Dadurch arbeiten die Anlagen wesentlich energieeffizienter als zum Beispiel beim manuellen Lüften im Winter, wo die warme Innenluft einfach ungenutzt nach draussen gelangt. Zwischen den Räumen in denen Luft zugeführt wird und den Räumen in denen Luft abgeführt wird, erfolgt der Luftaustausch über die Zimmertüren. Dazu wird empfohlen die Türen mit einem etwas größeren Spalt zum Fußboden auszuführen, damit der Luftaustausch problemlos stattfinden kann.

Bei uns kommen die Lüftungsrohre komplett in den Fußboden des Obergeschosses. Das heisst die Räume im Erdgeschoss haben die Luftzu- und abfuhr in der Zimmerdecke während alle Räume im Obergeschoss die Lüftungsauslässe im Fußboden haben. Bei uns kommen spezielle flache Kanäle zum Einsatz, die komplett im Estrich verbaut werden können. Eine andere Alternative die man auch häufig in anderen Baublogs sieht, sind Lüftungsrohre die direkt in der Betondecke mit vergossen werden.

Luftaustritte: links und rechts fürs Erdgeschoss, in der MItte fürs Obergeschoss

Bei allen positiven Dingen einer Lüftungsanlage gibt es natürlich auch Negatives bzw. Risiken:

Häufig wird über den Geräuschpegel einer solchen Anlage diskutiert. Ich kenne dazu genau zwei Meinungen bzw. Erfahrungsberichte: Ein Arbeitskollege von mir, der ebenfalls gerade baut, hat sich eine Lüftungsanlage im Musterhaus seiner Hausbaufirma angeschaut und diese auch deutlich vom Geräuschpegel wahrgenommen. Ein Studi-Kollege (Hallo Igel!), bei dem ich neulich in Dortmund zu Besuch war, hat ebenfalls letztes Jahr gebaut und dort habe ich mir seine Lüftungsanlage angeschaut (angehört) und genau NullkommaNix gehört. Wobei ich dazu sagen muss, dass er sie immer auf kleinster Stufe laufen lässt.

Ein weiteres Thema ist das Verschmutzen/Verdrecken der Lüftungskanäle. Wenn ich mir die Luftaustritte der Lüftungsanlage bei uns in der Firma anschaue wird mir ehrlich gesagt auch schlecht... Aber ich denke, dass man hier selbst viel tun kann und es alles mehr oder weniger von einer vernünftigen Wartung abhängt. Alle Lüftungsanlagen haben einen eingebauten Filter (der im Übrigen auch gegen einen Pollenfilter ausgetauscht werden kann) und dieser muss regelmäßig gewartet (gereinigt bzw. getauscht) werden. Meist liest man von ein- oder zweimal im Jahr.

Die bei uns verbauten Lüftungskanäle sind innen glatt ausgeführt, was einer Verschmutzung vorbeugt:

Lüftungskanal innen glatt ausgeführt

Neben der Vorbereitung der Luftaustritte wurden auch die 2 Löcher für die Frischluftansaugung und für die Abluft gebohrt. Das sind ganz ordentliche Rohre, die bei uns aber komplett in der Verkofferung (Trockenbau) im GästeWC verschwinden. Dreckt macht so eine Kernlochbohrung durch die Wasserschmierung natürlich immer...