Tag 22: Aufbau Kellerinnenwände und Auswahl Dachsteine und -farbe

Heute wurden die ersten Reihen der Kellerinnenwände gesetzt. Endlich kam auch mein neues Bosch-Lasermessgerät mal richtig zum Einsatz: Ich habe gleich erst einmal (wie vermutlich jeder Bauherr der Welt) die ganzen Maße kontrolliert. Stimmte alles :-)

Aufbau Kellerinnenwände

Die Einheit hinter Toleranz- und Maßangaben unterschiedet sich ja zwischen einem Bauingenieur und einem Ingenieur für Verfahrenstechnik/Maschinenbau gerne mal um eine komplette Zehnerpotenz. Auf der Arbeit hat mir auf einer unserer Baustellen mal ein Polier bzgl. Toleranzen auf dem Bau erklärt, dass man oft froh sein könnte, wenn die Kollegen bei einem Durchbruch auch die korrekte Wand treffen :-) Das kann ich hier aber bei weitem nicht feststellen. Das Lasermessgerät misst mit einer Genauigkeit von +/- 2 mm, und die Abweichungen der Wände lagen alle unter 5 mm. Vielleicht hat es in den letzten Jahren doch etwas gebracht, dass auf dem Bau nicht mehr gleich zum Frühstück die erste Kiste Bier aufgemacht wird :-) Egal, da steht mir kein Urteil zu :-) Bei uns passt's auf jeden Fall sehr genau.

Es wurde dann auch wieder reichlich Material angeliefert: Die Perimeterdämmung für die Kelleraußenwände ist angekommen sowie bereits diverse Bewehrungsteile für die Kellerdecke. Bei der Farbe der Perimeterdämmung bin ich nur froh, dass man die später nicht mehr sieht :-) Wer macht denn SOWAS?!?

Farbe ist Geschmackssache...

Heute Abend hat mich dann auch unser Bauleiter wieder angerufen und wie üblich hat er uns auf den aktuellen Stand gebracht. Das finden wir im übrigen RICHTIG klasse, dass er sich einfach selbstständig immer wieder mal kurz meldet und von der Baustelle berichtet. Aber dazu schreibe ich separat auch nochmal etwas - das ist nämlich bei weitem nicht selbstverständlich!

Anfang nächster Woche wird mit den Vorbereitungen der Kellerdecke begonnen und parallel dazu der Keller abgedichtet und gedämmt. Am Mittwoch oder Donnerstag soll dann schon die Baugrube wieder verfüllt werden.

Auswahl Dachsteine und Farbe

Dann mussten wir uns heute auch endgültig für die Dachsteine und die Farbe der Traufbretter (die Traufe ist die "Tropfkante" des Daches, die Traufbretter sitzen quasi auf der Unterseite des Dachüberstandes) entscheiden. 

Bei der Auswahl der Farbe für die Traufbretter gibt es einiges zu beachten. Bei uns werden Farben der Firma Remmers verwendet. Hier kann man zwischen "Lack" und "Lasur" wählen. Bei Lacken erhält man eine blickdichte Optik (eine Art "Plastik"-, oder wie der Sachse sagt "Plaste"-Look) und kann auch intensive Farben realisieren während bei einer Lasur immer auch die Maserung des Holzes durchscheint und somit kräftige Farben eher schwer zu realisieren sind. Problem bei Lacken ist, dass das Holz quasi luftdicht verschlossen wird und das für die Lebensdauer nicht optimal ist. Laut unserem Bauleiter macht man das eigentlich heute nicht mehr, außer man möchte unbedingt die Optik eines Lackes erzielen. Bei einer Lasur kann das Holz atmen, was wesentlich besser ist. Wir haben uns daher auch für eine Lasur entschieden.

Die Dachsteine kommen von der Firma Braas, was ja mittlerweile ein Quasi-Standard zu sein scheint, die Serie wird "Taunus" sein. Hier sind wir relativ emotionslos. Es gibt auch noch andere Optiken wie die "Frankfurter Pfanne" o. ä. Wir sind einfach beim Standard "Taunus" geblieben.  Die Farbe der Dachsteine wird "Granit matt" werden (das hatten wir uns im Musterhaus bei Dannenmann schon vor längerer Zeit ausgesucht), die Traufbretter dazu werden wir in "silbergrau" streichen lassen.

Dachstein Braas Taunus Granit Matt, (c) Braas
So in etwa soll's aussehen

Apropos streichen lassen: Das Streichen der Traufbretter ist sehr häufig nicht im Leistungsumfang der Bauunternehmen mit enthalten. Das fällt vielen Bauherren dann erst auf, wenn sie auf der Baustelle aufgefordert werden die Traufbretter zu streichen oder eben die Mehrkosten zu übernehmen. Unser Verkäufer bei Dannenmann hatte uns damals gleich darauf aufmerksam gemacht, dass soetwas ersteinmal nicht mit drin ist (fanden wir sehr gut!) und wir haben es dann mit in den Werkvertrag aufnehmen lassen. Man unterschätzt doch den Aufwand sehr! Ich hatte das gestern auch nochmal mit unserem Bauleiter diskutiert, ob wir das nicht doch selber machen wollen/können, um ein paar Kosten zu sparen. Aber es gibt da doch das ein oder andere Hindernis und wir werden es jetzt endgültig machen lassen. Man spart abzgl. Materialkosten ca. 500 EUR, wenn man das Streichen in Eigenleistung macht. Aber es gilt zu bedenken:

  • Die Bretter werden vor der Montage beidseitig mehrmals gestrichen.
  • Zeitaufwand: ca. 20 Stunden
  • Man braucht viel Platz (kein Problem bei gutem Wetter, aber...). Es könnte sein, dass im Haus noch Stützen der Decken stehen, sodass hier nicht unbedingt Platz ist.
  • Dannenmann hatte uns angeboten auch direkt in der Halle beim Dachdecker zu streichen. Der kommt allerdings aus der Sächsischen Schweiz (5x Anfahrt für mehrere Streichdurchgänge)
  • Ausbesserungsarbeiten nach der Montage muss man selbst machen (Gerüst <-> Unfallversicherung!!!)