Ich bin staatlich geprüfter Motorkettensägenführer :-)

Gerade komme ich aus Delitzsch zurück. Zu Weihnachten hatte Heike mir einen "Kettensägenkurs" geschenkt. Genauer gesagt handelt es sich dabei um eine


Ausbildung für Kettensägenführer "Brennholz - Liegeholz" nach UVV VSG 1.1; 2.3; 4.2 sowie 4.3 der Gartenbau BG



Was für ein Titel! Ich habe ja schon bei unserer Baumfällaktion das erste Mal meine neue Kettensäge ausprobiert. Aber letztendlich ist man nach erfolgreicher Absolvierung dieses Kurses dann auch offiziell berechtigt im Forst Brennholz zu sägen. Dabei weist der Förster oder Revierleiter einem entsprechendes Holz zu, was man dann selbst zerkleinern und mitnehmen darf. Das Ganze ist meist sehr billig, sodass man so günstig an das eigene Kaminholz kommt. Dabei darf man alle stehenden Bäume bis zu einem Durchmesser von 20 cm "fällen" (man hat keine Fällerlaubnis im eigentlichen Sinne, denn "Fällen" beginnt erst ab 21 cm Durchmesser) und natürlich liegendes Holz bearbeiten. Darüber hinaus (also für größere Stammdurchmesser) braucht man dann eine weitergehende Ausbildung.

Die Ausbildung bieten zahlreiche Organisationen und Unternehmen an, wobei viele die Kurse nur in der Woche anbieten. Wir haben den Kurs beim Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit Jacob GmbH in Delitzsch gemacht, die auch Wochenendkurse anbieten. Nähere Infos findet man hier: http://www.kettensaegenausbildung.de/

Der Kurs gliedert sich in zwei Teile: Die Theoretische Ausbildung erfolgte Freitag Abend von 17:00 bis 21:30 Uhr und endete mit einer schriftlichen Prüfung à la Führerschein (also Multiple Choice Fragebogen mit 48 Fragen). Aber keine Angst: Unser Ausbilder hat uns versichert, dass noch nie jemand durchgefallen ist. Apropos Ausbilder: Den Kurs hat ein Waschechter Waldarbeiter abgehalten, der auch richtig nach Waldarbeiter aussah: Ich schätze mal so 150 kg, Bierbauch, richtig dreckige Finger. Sehr sympathisch! Lieblingsspruch:

Das macht dolle Aua. Das woll'n wir nicht, das brauchen wir nicht.
Am nächsten Tag (Samstag) ging es dann um 8:00 Uhr morgens in einen Jungbestand von Fichten zum praktischen Teil nach Pouch. Hier wurde dann bis ca. 12 Uhr gesägt bis der Arzt kommt. Dabei erhält man neben der Erklärung, wie man sicher, und ohne dass man sich irgendwelche Gliedmaßen amputiert, Brennholz sägt auch viele Tipps zur Anschaffung von Equipment (was ist sinnvoll, was ist nutzlos) und auch zur Wartung und Reinigung der eigenen Kettensäge. Anschließend geht es zurück zum Schulungsraum, die Sägen werden gereinigt und man erhält sein Zertifikat und den "Bedienerausweis für Motorsägenführer". Die Schutzausrüstung wurde im Übrigen gestellt.

Und nu' kann's losgehen - ich habe (natürlich) bestanden und darf ab sofort offiziell Brennholz in Sachsen's Wäldern wildern :-)